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So erstellen Sie einen effektiven Bauzeitenplan

So erstellen Sie einen effektiven Bauzeitenplan

November 2024
Projektsteuerung Bauzeitenplan Bauherr
3 min Lesezeit

Das Fundament legen: Klarheit schaffen

Die Ausführungsphase eines Bauprojekts ist ein kritischer Abschnitt, in dem die Planung in die Realität umgesetzt wird. Ein gut strukturierter Bauzeitenplan ist dabei ein verlässlicher Begleiter, um sicherzustellen, dass Ihr Projekt pünktlich, innerhalb des Budgets und in der gewünschten Qualität abgeschlossen wird.


Bevor Sie mit der Erstellung des Bauzeitenplans beginnen, ist es jedoch enorm wichtig, sich zunächst ein klares Bild vom gesamten Projektumfang und den Zielen zu machen. Definieren Sie zunächst die einzelnen Phasen und ihre Abhängigkeiten präzise. Ein umfassendes Verständnis der Bauabläufe, der benötigten Ressourcen und der festgelegten Meilensteine ist hierbei der Grundstein für eine erfolgreiche Planung. Teilen Sie Ihr Projekt anschließend in detaillierte Arbeitspakete auf. Jedes Paket sollte eindeutig definiert sein und alle notwendigen Informationen enthalten, damit jeder Beteiligte genau weiß, was zu tun ist. Berücksichtigen Sie dabei auch die benötigten Ressourcen wie Materialien, Personal und Maschinen.


Abhängigkeiten visualisieren: Der Netzplan

Nicht alle Aufgaben können gleichzeitig ausgeführt werden. Einige sind von anderen abhängig. Diese Abhängigkeiten sollten in einem Netzplan visualisiert werden. So erkennen Sie schnell, welche Arbeiten aufeinander aufbauen und können Ihren Zeitplan entsprechend anpassen. Hier sind die Hauptgründe, warum dies so wichtig ist:


Vermeidung von Verzögerungen:

Abhängigkeiten zeigen, welche Aufgaben erst nach Abschluss vorheriger Schritte begonnen werden können. Verzögerungen werden minimiert, weil Engpässe und Wartezeiten sichtbar gemacht und somit vermieden werden können.


Optimierung der Ressourcennutzung:

Durch die klare Darstellung von Abhängigkeiten können Personal, Maschinen und Materialien gezielt und rechtzeitig eingeplant werden, wodurch Ressourcen optimal genutzt und Kosten gesenkt werden.


Frühzeitige Risikoerkennung:

Ein Netzplan hilft dabei, kritische Pfade und potenzielle Engpässe zu identifizieren. So können Projektverantwortliche frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um Risiken abzufedern und den Baufortschritt abzusichern.


Ressourcen optimieren: Vermeiden Sie Engpässe

Planen Sie Ihre Ressourcen sorgfältig. Stellen Sie sicher, dass die benötigten Materialien, Maschinen und Arbeitskräfte zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind. Sie vermeiden damit Engpässe, die den Fortschritt Ihres Projekts behindern könnten. Die Ressourcenzuweisung wirkt sich zudem auch unmittelbar auf die Projektkosten aus. Eine klare Planung hilft, Überlastung und Überbeschaffung zu vermeiden, und sorgt dafür, dass Budgets eingehalten und unnötige Kosten vermieden werden.


Meilensteine setzen: Fortschritt kontrollieren

Das Planen von Meilensteinen ist in einem Bauprojekt von entscheidender Bedeutung, da Meilensteine klare Orientierungspunkte setzen, an denen der Fortschritt und die Zielerreichung überprüft werden können. Definieren Sie diese so präzise wie möglich, um den Fortschritt Ihres Projekts zu verfolgen. Meilensteine können sowohl feste Termine sein (z.B. gesetzliche Fristen) als auch flexible Ziele (z.B. interne Zwischenziele). Neben der Dokumentation des Projektfortschritts, dienen sie aber auch der Motivation des Teams und der Kommunikation mit Stakeholdern. Sie ermöglichen Transparenz für alle und bauen Vertrauen auf, indem regelmäßig über den Stand des Projekts berichtet wird.


Risiken managen: Für das Unerwartete gewappnet sein

Identifizieren Sie potenzielle Risiken und entwickeln Sie Strategien, um diese zu minimieren. Ein dynamischer Bauzeitenplan, der regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst wird, hilft Ihnen, auch bei unerwarteten Ereignissen flexibel zu bleiben.


Frühzeitige Risikoabwägung sowie kontinuierliche Soll-Ist-Vergleiche der Zielparameter bilden in der Steuerung großer Bauprojekte die Voraussetzung für einen reibungslosen Projektablauf und sind zugleich eine Grundlage für eine effektive Problembewältigung.


Die PMMR Experten-Tipps

Die jahrelange Erfahrung in der Steuerung großer Investitionsprojekte hat gezeigt, dass es einen entscheidenden Unterschied macht, wie gut Ihr Bauzeitenplan tatsächlich zum Tragen kommt, wenn diesen Bereichen zu wenig Beachtung geschenkt wurde:


Wunschvorstellung vs. Realität

Schätzen Sie die Dauer jeder Aufgabe realistisch ein. Ziehen Sie dabei Erfahrungen aus früheren Projekten heran, aber planen Sie auch einen gewissen Puffer für unvorhergesehene Ereignisse ein.


Top down vs. Integrativ

Ein so komplexes Vorhaben mit derart vielen Beteiligten umzusetzen, gelingt unserer Erfahrung nach selten mit einem Top-Down-Mindset. Um die Motivation und Kommunikation aufrecht zu erhalten, hat sich gezeigt, dass ein systemisch integrativer Ansatz eher zum Erfolg führt, weil er jeder Person die Bühne für ihre Kompetenz bietet.


Micromanagement vs. Transparenz

Der Kommunikationsaufwand kann für einen Bauherr oder Projektsteuerer sehr schnell unüberschaubar werden, wenn die Verwaltung des Bauzeitenplans in der eigenen Hand bleibt. Ein digitaler Bauzeitenplan, der für alle zugänglich ist, erleichtert hingegen die Kommunikation, nimmt alle in die Verantwortung und sorgt dafür, dass jeder weiß, was wann zu tun ist.